10.04.2024
6 min Lesezeit
von Ann Jasmin Wiesen

Gesucht: die Wächter
der digitalen Welt

Der Fachkräftemangel, seine Ursachen und wie man ihm entgegenwirkt

Der Fachkräftemangel in der IT-Sicherheitsbranche ist real – und auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Der offensichtlichste Faktor für den Mangel ist das schnelle Wachstum und die steigende Bedeutung der Digitalisierung und Informationstechnologie in nahezu allen Bereichen des täglichen Lebens, während die IT selbst ein sehr komplexes, schnelllebiges und vor allem sicherheitsrelevantes Feld darstellt. So steuern wir auf eine Situation zu, in der sich böswillige Hacker immer breiter aufstellen und professionalisieren – während immer weniger IT-Spezialisten für die Sicherheit von IT-Systemen eingesetzt werden können. Die Frage ist also: Wie können wir diesen Entwicklungen professionell und zukunftsweisend begegnen und wie stellen wir zukünftig den Schutz unserer digitalen Welt vor hochentwickelten Cyberangriffen sicher?

Die Frage ist längst nicht mehr, ob sich ein Unternehmen digitalisiert, sondern wie und wann. Und durch das schnelle Wachstum und die steigende Bedeutung der Informationstechnologie auf allen Ebenen, ist der Bedarf an IT-Sicherheitsfachkräften rasant gestiegen – und wird weiterhin merklich ansteigen. Zudem ist die IT-Sicherheit von Grund auf ein sehr komplexes und schnelllebiges Feld, welches ein hohes Maß an Fachwissen und Erfahrung erfordert und ständig neue Technologien, Angriffsmethoden und Gegenmaßnahmen hervorbringt. Diese Entwicklungen erfordern zudem eine ständige Weiterbildung und Anpassung an neue Entwicklungen – was potenzielle IT-Sicherheitsexperten durchaus abschrecken kann.

Wie attraktiv ist dein Arbeitsplatz?

Denn ein weiterer Aspekt des Fachkräftemangels in der IT ist die ausbleibende Attraktivitätssteigerung der freien Arbeitsplätze für diese gefragte Berufsgruppe. IT-Sicherheitsexperten sind meist hoch qualifizierte Personen, die über spezifische Kenntnisse und Fähigkeiten in den Bereichen Informationssicherheit, Computersicherheit, Netzwerksicherheit und Datenschutz verfügen und nicht selten in strapaziösen Schichtdiensten arbeiten. Dazu zählen in der Regel IT-Administratoren, IT-Analysten, IT-Sicherheitsberater, Penetrationstester, Ethical Hacker, Forensiker, Compliance-Manager, Risikomanager und viele weitere Fachleute, die sich mit der Identifizierung, Bewertung und Behebung von IT-Sicherheitsrisiken befassen. Viele dieser IT-Sicherheitsexperten sind jedoch in anderen Bereichen, wie beispielsweise in der Softwareentwicklung oder Datenanalyse, ebenfalls besonders gefragt – und können dort möglicherweise (… höchst wahrscheinlich) einen entspannteren Arbeitsplatz, mit besseren Karrierechancen und einer höheren Vergütung finden. Wer kann es ihnen also verübeln?

Stelle frei: Du musst alles allein machen, nur ein bisschen schneller und für weniger Geld.

Der globale Mangel an qualifizierten IT-Sicherheitskräften führt außerdem zu einem erhöhten, globalen Wettkampf unter den Unternehmen, da diese versuchen, die besten Talente für sich zu gewinnen – so dass Unternehmen auf der ganzen Welt um eine begrenzte Anzahl von IT-Sicherheitsexperten konkurrieren und höhere Gehälter anbieten müssen, um diese Personen anstellen zu können. Doch auch das führt vor allem zu mehr Stress bei den Angestellten, da eben diese rar gesäten Fachkräfte dementsprechend häufig besonders wichtige Aufgaben, für besonders große Kunden, mit besonders viel Verantwortung übernehmen müssen.

IT-Sicherheitsexperten sind also unverzichtbar, unentbehrlich und unersetzlich – und gleichzeitig unterbesetzt, unterbezahlt und somit vollkommen zurecht unmotiviert, ihrem so bedeutungsvollen Beruf nachzukommen.

Wie können Unternehmen, Verbände und andere Vertreter dieser Branche dem Fachkräftemangel begegnen und vor allem entgegenwirken?

Gute Mitarbeitende wertschätzen

Der wichtigste Ansatz vorweg: Unternehmen sollten ihre bereits bestehenden Fachkräfte wertschätzen, um sie zu halten. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist die Mitarbeiterbindung enorm wichtig. Firmen kommen also in den Handlungszwang genügend personelle Ressourcen zur Verfügung zu stellen, um eine faire Verteilung der Aufgaben zu gewährleisten und gleichzeitig klare Entwicklungsmöglichkeiten, ein verbessertes Modell zur Work-Life-Balance, eine angemessene Vergütung, regelmäßige Feedback-Gespräche und ausreichend Transparenz vorzuweisen, um ihre Mitarbeitenden zum langfristigen Engagement zu motivieren.

Investitionen in die Zukunft

Einige Industrieverbände plädieren für gezielte Förderungsprogramme durch die Politik in der IT-Branche. Sie sollen neue Professuren und Studienplätze im Bereich der Naturwissenschaften und IT bereit stellen und damit qualifizierte Absolventen ausbilden. Durch solche Investitionen in die Bildung und die Förderung von IT- und MINT-Fächern in Schulen, Universitäten und Berufsschulen kann ein größerer Pool an IT-Talenten geschaffen werden.

Frauen fördern, Gehälter offenlegen

Weiblich gelesene Personen sind in der IT-Branche weiterhin unterrepräsentiert. Um mehr Frauen für eine Karriere in der IT zu begeistern und zu gewinnen, können beispielsweise gezielte Werbemaßnahmen sowie Frauenförderprogramme ins Leben gerufen werden. Aber auch der Umgang mit Frauen in diesem Bereich muss sich verbessern. Frauen mit derselben Qualifikation verdienen tendenziell immer noch weniger als Männer. Auch wenn sich hier bereits viel getan hat, können wir an dieser Stelle noch immer nicht von einer erfolgreichen Gleichberechtigung und Chancengleichheit sprechen. Transparente Löhne und angepasste Gehälter sind also ein Muss in Zukunft.

Zuwanderung von Fachkräften aus anderen Ländern fördern

Das Problem der mangelnden Diversität in der Tech-Branche ist nicht neu und zeigt sich nicht nur am zu niedrigen Frauenanteil, sondern auch am niedrigen Anteil qualifizierter Fachkräfte aus dem Ausland. Unternehmen können Fachkräfte aus dem Ausland rekrutieren, um ihre Lücken in der IT-Branche zu schließen. Dies kann durch die Schaffung von Visumprogrammen oder die Zusammenarbeit mit internationalen Betrieben oder Universitäten erreicht werden. Außerdem plädieren einige Vertreter der Branche für ein modernes Zuwanderungsgesetz, um qualifizierte IT-Fachkräfte aus anderen Ländern gezielt für Arbeitsplätze in Deutschland anzuwerben.

Fazit

Also eigentlich ist es doch ganz einfach:
Bildungswege müssen klarer aufgezeigt, beworben und finanziell gefördert werden – und die jeweiligen Arbeitsbedingungen wie Arbeitszeiten, Arbeitsorte und Urlaubstage müssen angenehmer, stressfreier und flexibler für das Individuum gestaltet werden.
Unternehmen müssen mehr Fachleute für mehr Geld anstellen, damit die Aufgaben, Verantwortungsbereiche und Schichten fair verteilt werden können und Mitarbeitende nicht ausbrennen.
Außerdem müssen mehr weibliche und ausländische Fachkräfte sowie Quereinsteiger angeworben werden und individuelle Entwicklungsmöglichkeiten erhalten – um eines Tages zu den Fachkräften gehören zu können, die vom Unternehmen aufrichtig wertgeschätzt und nicht verschlissen werden.
Wie gesagt, eigentlich ganz einfach…

Übrigens: Bei der Com-Sys herrscht kein akuter Fachkräftemangel und zudem sind Mitarbeitende im Schnitt 8 Jahre lang im Unternehmen – tendenziell länger. Wenn du herausfinden möchtest, was wir im Wesentlichen richtiger und besser als andere Arbeitgeber in der IT-Branche machen, bewirb‘ dich gerne noch heute bei uns!

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