
Zwischen Krieg, Frieden und Desinformation
Wenn „kriminelle Unordnung“ zur Waffe wird: Hybride Kriegsführung stiftet gezielt Chaos – und verwischt die Grenzen zwischen Krieg und Frieden, Legalität und Illegalität, Innen und Außen, Freund und Feind, richtig und falsch.
Und nicht irgendwann, sondern jetzt und hier.
Während staatliche Konflikte zunehmend hybrid geführt werden, wächst auch die Bedeutung von Cyberoperationen als stille, aber effektive Waffe. Ob Spionage, Sabotage oder Desinformation – Cyberwar ist unsichtbar, aber längst Realität. Doch was genau meinen wir, wenn wir von hybriden Konflikten sprechen? Inwiefern unterscheiden sich die Cyberangriffe auf private oder unternehmerische IT-Infrastrukturen von jenen Attacken, die geopolitische Konflikte beeinflussen? Welche Ziele verfolgen Angreifer, wenn es nicht ums schnelle Geld geht, sondern darum, wirtschaftlichen Druck zu erzeugen oder politische Propaganda in den Medien und sozialen Netzwerken verbreiten? Und wie schützen wir unsere offene Gesellschaft vor gezielten Falschinformationen, Wahlmanipulationen und digitaler Unterwanderung?
Vom Datenleck zur Destabilisierung: Cyberangriffe im hybriden Kontext
Angreifer in der modernen, hybriden Kriegsführung setzen auf die Kombination unterschiedlicher Angriffstaktiken aus klassischen Militäreinsätzen, wirtschaftlichem Druck und Cyberangriffen sowie Propaganda in Medien und sozialen Netzwerken.
Der Cyberraum bietet dabei viel unkontrollierten Operationsraum für Akteure jeder Art. Hier treffen Meinungsmacher, Aktivisten, Trollarmeen und politische Akteure aufeinander und nutzen den weitgehend unregulierten Cyberraum gezielt zur Durchsetzung ihrer Interessen. Sie beeinflussen, verwirren, spalten, steuern, manipulieren und destabilisieren Netzwerke, Systeme, Individuen, soziale Gruppen und ganze Gesellschaften aktiv und gezielt – bis nicht mehr klar erkennbar ist, ob gerade Krieg oder Frieden herrscht.